Die Bergvölker im Norden Thailands

Alle reduzierten Südostasien-Reisen anzeigen  
Thailand

Dichter Dschungel, die Geräusche des Waldes, hier und da ein Äffchen oder ein bunter Vogel, der in den Blättern raschelt – der Norden Thailands ist bergig und abgeschieden. Ein perfekter Rückzugsort für eine Vielzahl ethnischer Gruppen, die hier Zuflucht gefunden haben.

Die Bergvölker Thailands leben in hunderten Dörfern, die über den gesamten Norden des Landes verteilt sind. Rund eine Million Menschen gehören zu den ethnischen Gruppen, die zusammenfassend als Bergvölker bezeichnet werden.

Während ein Großteil der Bergvölker im Norden Thailands lebt, finden sich verschiedene Angehörige bis heute in ihren Herkunftsgebieten und anderen Siedlungsgebieten in Südchina sowie im Norden Myanmars, Vietnams und Laos.

Ihre Geschichte ist vielfach von Verfolgung und Vertreibung geprägt und von der Hoffnung, inmitten der grünen Berge friedlich die eigenen Traditionen ausleben zu können.

Die Bergvölker Thailands: eine bunte Mischung aus Sprachen und Kultur

Die Bergvölker Thailands sind weit davon entfernt, eine homogene Gruppe zu sein. Unzählige ethnische Gruppen zählen zu ihnen, so zum Beispiel die Karen, Lisu, Akha, Lahu, Yao (Mien), Hmong (Miao oder Meo) sowie die Padaung (De’ang). Jede Gruppe untergliedert sich weiter nach Sprachen, sozialer Zugehörigkeit und Kultur.

Padaung

Die Padaung gehören zum Volk der Kayan, die wiederum eine Untergruppe der Karen bilden. Die Gruppe stammt ursprünglich aus Myanmar. Sie sind vor dem Militärregime geflohen und haben sich in Ban Muang Pam und weiteren Dörfern in der Provinz Mae Hong Son niedergelassen. Rund 7.000 Menschen sollen der Gruppe angehören.

Auch Kayan Lahwi genannt, sind sie berühmt für die schweren Metallringe, welche die Frauen von Kindesbeinen an um den Hals tragen. Ihre Schultern werden dabei heruntergedrückt, wodurch der Eindruck eines langen Halses entsteht. Die Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück und soll an die Drachenmutter erinnern, von denen die Padaung der Legende nach abstammen. Heute wird die Tradition vielerorts für touristische Zwecke vermarktet.

Padaungs

Quelle: canva

Lahu

Die Lahu bilden eine Gruppe, die im Grenzgebiet des südlichen China, in Nordthailand und den benachbarten Staaten Myanmar, Laos und Vietnam beheimatet ist. Ihre Ursprünge liegen im tibetischen Hochland. In Thailand sind sie seit Ende des 19. Jahrhundert ansässig, vornehmlich in den Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai. Das Dorf Ban Pha Mon gehört zu den Siedlungen der Lahu.

Die thailändischen Lahu zählen rund 60.000 Menschen, die sich in mehrere Untergruppen gliedern, darunter die Roten Lahu, die Gelben Lahu und die Schwarzen Lahu. Ihre Sprache hat Einflüsse aus Tibet und Myanmar, mit einer Vielfalt an unterschiedlichen Dialekten.

Besonders bemerkenswert ist die Kleidung der Lahu. Die traditionellen Kleider der Frauen bestehen aus schwarz-roten Jacken und Röcken. Die Männer tragen weite, grüne oder blaue Hosen. Kleidungsstücke sind mit Borten und metallenen Applikationen reich verziert.

Heute sind die Lahu vornehmlich Bauern, die Reis und Mais anbauen. Lange Zeit galten sie jedoch als hervorragende Jäger und Krieger – eine Tradition, die sie bis heute mit Stolz erfüllt.

Lahus

Quelle: canva

Hmong

Die Hmong haben chinesische Wurzeln. Im 18. Jahrhundert wurden sie von den Han aus ihren Gebieten vertrieben und durch wirtschaftliche und kulturelle Repressionen der Qing-Dynastie zur Migration Richtung Süden gezwungen. Viele Angehörige leben heute in Nachbarländern Thailands und in den USA. 125.000 Hmong leben heute in Thailand. Die Mehrheit der thailändischen Hmong haben sich in den Provinzen Chiang Mai, Chiang Rai, Phetchabun und Tak niedergelassen.

Wie die anderen Bergvölker Thailands gliedern sich die Hmong in zahlreiche Untergruppen, wie die Schwarzen Hmong, die Weißen Hmong und die Gestreiften Hmong. Die Namen sind auf die typischen Kleidungsstücke zurückzuführen. So tragen die Gestreiften Hmong unter anderem weiß-blaue Streifen an den Ärmeln.

Palong

Eine weitere Gruppe, die ihren Weg von Myanmar nach Thailand gefunden hat, sind die Palong. Zu ihnen gehören die ethnischen Gruppen der Shwe, Rumai und Di-ang. Die Palong kamen in den 1980er Jahren infolge von Kämpfen zwischen der Regierung und Rebellengruppen in Myanmar in den bergigen Norden des Landes.

Zu den ersten Dörfern, welche die Palong mit der Genehmigung des damaligen Herrschers Bhumibol Adulyadej gründeten, zählt Noh Lae im Distrikt Chiang Dao, das bis heute existiert. Heute leben rund 5.000 Palong in Thailand.

Wie andere Bergvölker Thailands haben auch die verschiedenen Untergruppen der Palong eine besondere Tracht. So tragen etwa die Frauen der Di-ang silberne Gürtel mit reichen Verzierungen. Andere Elemente der traditionellen Kleidung sind Reifen aus Bambus oder Rattan.

Palongs

Quelle: canva

Lisu

Die genaue Herkunft der Lisu ist heute ungeklärt. Man sagt, dass sie aus dem südwestlichen China stammen und ihre Ursprünge im heutigen Tibet und Myanmar liegen. Aufgrund von Repressalien der chinesischen Herrscher sind sie seit dem frühen 19. Jahrhundert nach Thailand eingewandert. Rund 50.000 Lisu leben heute in den Provinzen Chiang Mai, Mae Hong Son, Sukhothai und weiteren Gegenden im grünen Norden Thailands.

Lisus

Quelle: canva

Opium in den Bergen Thailands

Lange Zeit war Opium eine wichtige Einkommensquelle für viele der Bergvölker in Nordthailand. Im frühen 19. Jahrhundert wurden die Mohngewächse von chinesischen Einwanderern in das Vorgängerland Thailands, Siam, eingeführt. Die Regierung profitierte lange von ihrem Monopol, welches reichlich Steuergelder einbrachte.

Die Bergvölker Thailands bauten Opium vor allem nach Ende des Zweiten Weltkrieges in großem Stil an. So waren etwa die Akha, Hmong, Lisu, Lahu und Yao an dem Anbau beteiligt. In Chiang Mai blühte das Geschäft unter anderem mit amerikanischen Abnehmern in Vietnam und den USA.

Schon Ende der 1950er Jahre sprach die Regierung ein Verbot des Opium-Anbaus an. Erst in den 1990er Jahren gelang es der thailändischen Regierung jedoch, erfolgreich gegen die Opiumfelder in den Hügeln im Norden des Landes vorzugehen.

Seit dem Ende der Opium-Ära konzentrieren sich die Bergvölker Thailands vornehmlich auf den Anbau von Reis, Mais und anderen Nutzpflanzen. Eine wichtige Rolle für ihren Lebensunterhalt spielt heute jedoch der Tourismus. Darüber hinaus migrieren die jungen Angehörigen der ethnischen Gruppe häufig in die Städte, um dort einen Beruf zu erlernen und die Familie im Norden zu unterstützen.

hill tribe farmland

Quelle: canva

Der Norden Thailands: ein abgeschiedenes Dschungelparadies in den Bergen

Wer in den Norden Thailand kommt, erlebt ein ganz anderes Thailand, das sich von den weißen Sandstränden des Südens und dem urbanen Trubel der Hauptstadt abhebt. Die Dörfer der Bergvölker sind eingebettet in das dichte Grün der Wälder, zwischen denen sich ockerfarbene Pfade durch den Dschungel winden. Hier und da ragt ein Felsenriese aus Kalkstein aus dem Dickicht. Ohne Strom und fließend Wasser führen die Menschen hier ein einfaches Leben.

In Nationalparks wie Sri Lanna und Doi Suthep-Pui können Besucher des thailändischen Nordens in das Meer aus Ruhe und saftigem Grün eintauchen. Besuche etwa den Bua-Tong-Wasserfall in Sri Lanna, paddle im Kayak durch die Gewässer des Parks und beobachte Wasserbüffel, die am Ufer grasen. Oder unternimm eine Rad- oder Wandertour über die terrakottafarbenen Pfade durch die Wälder und erlebe die Flora und Fauna hautnah. Scheue Tiere wie der Kragenbär, der Sambarhirsch und die Makakenaffen sind hier in den Weiten der Wälder und Berge zu Hause.

Bua Thong falls

Quelle: canva

Wer in den Genuss der Abgeschiedenheit dieser Gegend kommt, versteht, warum sich die Bergvölker die Hügel im Norden Thailands als Siedlungsgebiet ausgesucht haben.

Besuche unsere Website, um mehr über unsere unterschiedlichen Thailand-Reisen zu erfahren: https://www.asiaventura.de/ 

 

Entdecken Sie unsere Reisen nach Thailand  

   
 

Kein Angebot mehr verpassen! Seien Sie der Erste und erhalten Sie exklusive Angebote, besondere Einladungen und Reiseinspirationen!