Die Tempel von Angkor faszinieren: Sie zeugen von einer untergegangenen Zivilisation, aber auch von einer bewegenden Hingabe an das Göttliche. Ursprünglich dem Hindu-Gott Vishnu geweiht, wurden einige Tempel zerstört und dem Buddhismus gewidmet. Statuen von Shiva und Buddha sind inmitten des Dschungels verstreut, zwischen Lianen, riesigen Wurzeln und Ruinen. Ein Besuch der Tempel von Angkor Wat ist ein Höhepunkt jeder Reise nach Kambodscha. Man verliebt sich schnell in die archäologischen Schätze, die warmherzigen Menschen, die lachenden und spielenden Kinder und die wilde Natur, die alles überwuchert, selbst die jahrtausendealten Tempel. Mach also einen Schritt zur Seite und entdecke mehr als nur die Haupttempel von Angkor Wat, indem du die eher geheimen Stätten besuchst. Wir führen dich zu diesen unbekannten Orten.
1. Die Roluos-Gruppe: von Bakong bis Angkor
Die Roluos-Gruppe, bestehend aus drei Tempeln, befindet sich 15 km südöstlich von Siem Reap. Dieses Ensemble aus dem späten 9. Jahrhundert liegt in der ehemaligen königlichen Hauptstadt Hariharalaya. Hier findet man den Tempel von Bakong, den Tempel von Lolei und Preah Ko. Da sie relativ isoliert von den anderen Tempeln liegen, herrscht hier eine besondere Ruhe und ein ganz eigener Charme. Eine schöne Einführung in die beeindruckenderen Tempel: Beginne mit Bakong, einem Tempel, der von König Indravarman I. erbaut wurde und die Vorstellung des kosmischen Meru symbolisiert. Acht Backsteintürme symbolisieren hier die acht Körper Shivas. Der Tempel von Lolei wurde von König Yaçovarman erbaut und diente einst als riesiges Wasserreservoir für die Hauptstadt Hariharalaya und die umliegenden Ebenen. Der Tempel Preah Ko ist eine Gruppe von sechs Türmen mit aufwendig verzierten Portalen. So viele Orte, die es ohne Zweifel wert sind, genauer erkundet zu werden!
Quelle: Peter Borter/Unsplash
2 - Der versteckte Tempel von Ta Nei
Wenig besucht liegt der Tempel Ta Nei nordwestlich von Angkor. Er wurde Ende des 12. Jahrhunderts von König Jayavarman VII erbaut. Um dorthin zu gelangen, muss man durch den Wald wandern, was den Reiz dieses Besuchs noch verstärkt. Da der Tempel nur selten von Touristen besucht wird, bietet er die Gelegenheit, sich in aller Ruhe inmitten der Überreste eines alten, in den Dschungel eingebetteten Tempels zu verlieren. Die Archäologen haben ihn unverändert gelassen, umgeben von riesigen Bäumen und kleinen, von der Natur überwucherten Pfaden. Auf ins Abenteuer!
3 - Banteay Samré, der Tempel der Legende von den süßen Gurken
Die „Zitadelle der Samré“ ist ein Tempel aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, dessen Erbauer ungewiss bleibt. Er ist der Ursprung einer Legende des samréischen Bauernvolkes, eines lokalen indigenen Volkes. Diese Legende wird die „Gurkenlegende“ genannt. Dieses Volk konnte eine besondere Gurkensorte anbauen, die nur dem König vorbehalten war. Der Legende nach begab sich der König eines Nachts in den Gemüsegarten und wurde von seinem Wächter Pou getötet, der ihn für einen Dieb hielt. Da der König keine Nachkommen hatte, wurde sein Nachfolger vom „Elefanten des Sieges“ ausgewählt, der Pou zum neuen König machte.
Abgesehen von dieser schönen Legende bietet der hinduistische Tempelberg eine ruhige und friedliche Atmosphäre. Die Anlage besteht aus zwei großen, befestigten Umfriedungen mit einem zentralen Tempel, vier Gopuras und zwei Bibliotheken. Das hinduistische Thema zeigt sich in mythologischen Szenen und in einer Architektur, die typisch für die Khmer-Baukunst ist.
Banteay Samre. Quelle: JJ Ying/Unsplash
4 - Banteay Srei oder die Zitadelle der Frauen: der feinste aller Tempel!
Der wunderschön gearbeitete, äußerst raffinierte und luxuriöse Tempel Banteay Srei ist ein wahres architektonisches Juwel. Er liegt 20 km von Angkor entfernt und ist weniger bekannt sowie abseits der üblichen Touristenpfade. Seine Besonderheit liegt im rosafarbenen Sandstein und den fein geschnitzten Wänden, und er ist dem Gott Shiva geweiht. Sein Name bedeutet „Zitadelle der Frauen“. Man kann dort Szenen aus Shivas Leben, florale Muster sowie eine Vielzahl von Tieren wie Löwen, Wildschweine, Affen und Stiere, aber auch himmlische Nymphen und Lotusblüten bewundern. Dieser wenig bekannte Tempel ist ein absolutes Muss!
Banteay Sreo. Quelle: JJ Ying/Unsplash
5 - Preah Khan, oder „das heilige Schwert“
Preah Khan ist weit mehr als nur ein Tempel – es handelt sich um eine wahre Stadt von 56 Hektar. Er wird als ein komplexer, monastischer Tempel beschrieben. Dieser Tempel beherbergte einst eine Bibliothek, die dem Vater von Jayavarman gewidmet war. Tempel, Stadt und buddhistische Universität zugleich, wurde der Tempel schließlich von der Dschungel überwuchert und in den 1990er Jahren restauriert. Hier findet man eine lange Reihe von Lotusblüten, Ikonen des Shivaismus, Schreine und Stupas. Dieser beeindruckende Tempel ist auf jeden Fall einen Besuch wert – plane etwa eine Stunde ein.
Preah Khan. Quelle: Siddhesh Mangela/Unsplash
6 - Beng Mealea: Land der Entdecker
Der Tempel von Beng Mealea bedeutet „Lotusteich“ und gehört zu den geheimnisvollsten Tempeln der Stadt. Abgelegen und 42 km von Siem Reap entfernt, ist er ein echtes verstecktes Juwel, das mitten in einer überwucherten Dschungellandschaft liegt. Durchzogen von antiken Ruinen, ist er der Gottheit Vishnu gewidmet. Balken, Giebel, Türstürze, Fassaden aus blauem Sandstein, Balustraden und Naga-Skulpturen: Dieser Tempel ist ein wahres Paradies für Entdecker und sogar Ziel von Schatzsuchen.
Beng Mealea. Quelle: Nicolas Spehler/Unsplash
7 - Ta Phrom, der Tempel von Angelina Jolie
Im ursprünglichen Zustand belassen, teils in Ruinen, wird dieser Tempel von mächtigen Baumwurzeln durchdrungen. Bekannt durch den Dreh von *Tomb Raider*, wurde er als „der Tempel von Angelina Jolie“ berühmt. Eingebettet in dichten Dschungel sind die Tempel von majestätischen Banyanbäumen und Kapokbäumen überwuchert, deren gewaltige Wurzeln die Ritzen und Spalten der Tempel durchziehen. Der perfekte Ort, um sich wie ein echter Abenteurer zu fühlen!
8 - Tempel von Preah Vihear, der „Heilige Tempel“
Dieser Shiva geweihte Tempel ist ein besonders gut erhaltenes Bauwerk, bestehend aus einer Reihe von Schreinen, ein wahres Meisterwerk der Khmer-Architektur. Hoch oben auf der Klippe Pey Tadi gelegen, befindet sich der Tempel an der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Grenzen Thailands, Laos und Kambodschas. Beim Gang durch den Tempel hat man das Gefühl, über den Wolken zu wandeln und Gott näherzukommen. Ein friedlicher und magischer Tempel, der einen Besuch absolut wert ist!
Preah Vihear. Quelle: Bram Wouters/Unsplash
Möchtest du auch die Tempel von Angkor entdecken, die berühmten ebenso wie die weniger bekannten? Wir sind die Experten für Reisen in Südostasien und begleiten dich gerne auf einer Rundreise in kleiner Gruppe zu den Schätzen Kambodschas!