Chuor Phnom Krâvanh, so heißt das Gebirge im Südwesten Kambodschas, das dank seines Kardamom- und Pfefferanbaus in seinen östlichen Hügeln als Kardamomgebirge bekannt geworden ist.
Es erstreckt sich von der Chanthaburi-Provinz in Thailand im Norden bis in die Koh-Kong-Provinz in Kambodscha im Süden. Der höchste Berg des Kardamomgebirges liegt im Osten und erreicht 1.813 Meter Höhe. Außerdem Teil der Kardamomberge ist das Elefantengebirge Chuor Phum Damrei im Süden, dessen Gipfel rund 1.000 Meter hoch sind.
Die Region ist geprägt von dichten Regenwäldern, hügeligem Grasland und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, die ihresgleichen sucht. Lange Zeit konnten die Kardamomberge als Kriegsgebiet nur auf eigene Gefahr betreten werden. Heute haben sich verschiedene spannende Projekte dem Ökotourismus verschrieben.
Die Kardamomberge haben trotz ihrer Abgeschiedenheit eine ereignisreiche Geschichte hinter sich. So war das Dickicht der Berge zu Kriegszeiten in Kambodscha idealer Rückzugsraum für bewaffnete Gruppen. Diesen nutzten etwa die Roten Khmer während des Kambodschanisch-Vietnamesischen Krieges von 1978 bis 1989, um in den bewaldeten Hügeln Zuflucht zu suchen. Viele Spuren in den Wäldern zeugen zudem davon, dass die Gegend bereits vor 600 Jahren bewohnt war.
Quelle: Canva
Die reiche Fauna der Region hat schon seit jeher Künstler verschiedenster Epochen inspiriert. Manche Werke sind bis heute in den Kardamombergen zu sehen: Felsmalereien, in denen Elefanten, Hirsche und Büffel abgebildet sind. In weiteren Malereien sind Menschen zu sehen, die auf Elefanten reiten und diese, so die Interpretation, trainieren – eine kulturelle Praxis jener Zeit, die sich weit bis in das 20. Jahrhundert fortgesetzt hat. Die Stätte mit dem Namen Kanam befindet sich im östlichen Kardamomgebirge bei Kravanh in der Pursat-Provinz.
Es wird angenommen, dass die Kunstwerke aus rotem Ocker im Zusammenhang mit Ritualen zu Ehren der Ahnen und Geister stehen, um Schutz, Glück und Wissen zu erbitten. Die mehr als 200 Werke zeugen zudem davon, dass die Kardamomberge einst eine große Population von heimischen Hirscharten beherbergten. Heute wandern nur noch vereinzelte Exemplare durch das Gebirge, nachdem die Tiere dem Fellhandel mit Japan zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert zum Opfer gefallen waren.
Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert bewohnten verschiedene Bergvölker die Kardamomberge und nutzten die reichen Wälder als Lebensraum. Zeugen dieser Zivilisation sind heute unter anderem eine Vielzahl von Grabstätten, die sich über die Jahrhunderte erhalten haben.
Der Tradition nach wurden die Gebeine der Verstorbenen in große Keramikbehälter gelegt und an geheimen Orten aufbewahrt. Die Grabstätten waren häufig an einem Felsvorsprung angelegt worden, der an einem Kliff herausragt. Manche Behälter enthalten die Überreste mehrerer Personen. Neben den Gebeinen wurden verschiedene Grabbeigaben in Form von Perlen, Keramik und metallenem Schmuck in die urnenartigen Gefäße gegeben.
Besonders gut erhaltene Stätten in den Kardamombergen sind zum Beispiel Phnom Pel, Phnom Khnang Peung und Khnorng Sroal.
Quelle: Cardamom Tented Camp
Das waldbedeckte Gebiet der Kardamomberge lockt Reisende mit einer faszinierenden Pflanzenvielfalt und Tierwelt. Einer der letzten unberührten Regenwälder befindet sich genau hier.
Im grünen Dickicht zu Hause ist der Asiatische Elefant, der sich das üppige Ökosystem mit vielen weiteren seltenen Tierarten teilt. Darunter der Indochinesische Tiger, der Malaysia-Tiger, der Nebelparder, das Siam-Krokodil, der Malaienbär und der Kappengibbon.
250 Vogelarten nennen die Kardamomberge zudem ihr Zuhause. Zu den Arten zählen der bedrohte Wollhalsstorch, der Ährenträgerpfau, der Doppelhornvogel sowie der Orienthornvogel.
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Neben seinem Einsatz für den Schutz der hiesigen Flora und Fauna bietet das Cardamom-Zeltcamp seinen Besuchern eine Reihe spannender Aktivitäten, bei denen Du tief in den Dschungel eintauchen und viel über die Besonderheiten der Region lernen kannst.
Quelle: Cardamom Tented Camps
Jahrzehnte des Krieges und der Wilderei haben der Elefantenpopulation des Kardamomgebirges nachhaltig geschadet. Nachdem die bewaffneten Truppen abgezogen und die letzten Roten Khmer aus den Wäldern vertrieben wurden, wagten sich auch die grauen Riesen langsam wieder zurück.
In ganz Kambodscha leben heute nur 400 bis 600 Tiere, die meisten von ihnen hier in den südlichen Ausläufern der Kardamomberge. Insbesondere im hügeligen Grasland im Süden erobern die imposanten Tiere ihren Lebensraum zurück.
Auf Deinen Wanderungen durch die Hügel von Damrei kannst Du an der Seite erfahrener Dschungelführer den Spuren der Dickhäuter folgen und sie aus sicherer Entfernung mit eigenen Augen beobachten. Doch Vorsicht ist geboten: Denn den intelligenten Tieren sind die Klänge der Schüsse des Krieges und der Wilderei und ihrer katastrophalen Folgen noch sehr gut im Gedächtnis.
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Ich freue mich darauf, Dich hier bei uns in Südostasien begrüßen zu dürfen und verspreche Dir, dass Dir das Lächeln der Einheimischen ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird."
Mit reiselustigen Grüßen aus Bangkok,
Andrew Greiner
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